Die Bewertung einer Immobilie vor Hauskauf sollte eigentlich selbstverständlich sein. Wenn für eine Immobilie mehrere hunderttausend Euro ausgegeben werden, dann sollten ein paarhundert Euro für eine Begutachtung doch auch drin sein. Erst letzte Woche wurde ich zur Bewertung einer Immobilie zwecks Hauskauf hinzu gezogen. Es war eine sehr schön gelegene Doppelhaushälfte in Krefeld. Sehr ruhig gelegen. Vor dem Termin wurde mir schon von Feuchtigkeit im Keller bei der Immobilie berichtet. Anscheinend ist die Abdichtung an der Kehle defekt und deshalb wurde auch schon ein Kostenvoranschlag eingeholt. Dieser beläuft sich auf ca. 30.000€ brutto. Und das inklusive ausschachten von Hand, abdichten und wieder verfüllen. Die Crux an der Geschichte ist aber, dass die Garage im Weg ist. Angeblich soll das Angebot inklusive Abstützen der Garage sein. Ich vermute mal, dass es nicht enthalten ist da es auch nirgendwo gestanden hat. Und wenn das so ist wird der Spaß bestimmt 50.000€ oder mehr kosten. Soweit zu den Fakten für die Bewertung der Immobilie. Grundsätzlich ist es immer ratsam die Bewertung einer Immobilie vor dem Hauskauf vorzunehmen. Das gilt übrigens auch für Verkäufer um späteren Ärger zu vermeiden.
Wenn man die Bewertung einer Immobilie vor Hauskauf vornimmt, sollten nicht nur die Schwachstellen aufgedeckt werden, sondern auch die entsprechenden Lösungen angeboten werden. Es macht sicher nicht viel Sinn die Bewertung einer Immobilie vor einem Hauskauf vorzunehmen ohne die echten Schwachpunkte einer Immobilie zu kennen. Und so machte ich mich mit den mir genannten Fakten ans Werk. Die betroffene Wand, welche komplett die Giebelseite betraf waren drei Kellerräume zugeordnet. Ich nenne diese Räume links, Mitte und rechts. Im linken Raum waren in der Ecke die Wände und der Boden feucht. Der Boden sogar fühlbar feucht, so dass die Heizungsrohre schon korrodierten. Da es sich in dem Bereich um Feuchtigkeit in Bodennähe handelte konnte ich die These der defekten Kehlabdichtung bis dahin nachvollziehen.
Im mittleren Raum wurde diese Vermutung jedoch schon über dem Haufen geworfen. Die Wände waren hier im Großen und Ganzen recht trocken. Messungen in der Bodenfuge ergaben jedoch eine ähnliche Feuchtigkeit wie in Raum links, soweit man diese Messung zur Beurteilung heranziehen kann.
Der rechte Raum spiegelte meinen Eindruck aus dem mittleren Raum wieder, so dass ich nicht unbedingt von einer durchgehenden defekten Hohlkehle ausgehen konnte. Was ich jedoch im rechten Raum vorfand, war eine defekte Flächenabdichtung unter dem rechten Kellerlichtschacht. Im Bereich von etwa 1qm war die Wand durchfeuchtet. Dies läßt auf eine defekte Vertikalsperre schließen durch die sich das Wasser seinen Weg sucht.
Die Ursache der feuchten Wände und Böden ist vermutlich nicht nur eine defekte Kehle. Wobei, wenn die Kehle betroffen wäre sich eine Sanierung von aussen als äußerst kostspielig erweisen düfte. Bevor eine Sanierung der Abdichtung erfolgt, ist jedoch auszuschließen, dass die im Estrich liegenden Heizungsrohre nicht für die Feuchtigkeit verantwortlich sind. Es lag nämlich auch ein Wasserverlust im Heizsystem vor. Fehler findet man nahezu in jeder Immobilie. Die Frage ist nur wie gross, bzw. wie teuer sind die Fehler? Deshalb kann die Bewertung einer Immobilie vor Hauskauf erheblich zur Minimierung der Folgekosten beitragen. Die Bewertung der Immobilie kann hier nur nach dem Ausschlussverfahren erfolgen. Ansonsten läuft der neue Eigentümer Gefahr nach dem Hauskauf die falschen Maßnahmen zu ergreifen und somit auch eine Menge Geld in den Sand zu setzten. Und das tut dann richtig weh.
Einen ebenfalls interessanten Artikel zu dem Thema finden Sie hier auf Immowelt.
Hallo, sehr Schöne Seite mit Tollen Inhalt kann ich nur weiter Empfehlen, macht weiter so, Daumen hoch,in Zeiten von Corona wo man nicht so viel raus kann sind solche Seiten immer eine gute Abwechslung.
Hallo Herr Pirna, vielen Dank für Ihren positiven Kommentar.